Einsätze und Jobs in der Friedensförderung
SWISSCOY KFOR
Die SWISSCOY in Kosovo ist das bislang grösste Engagement der Schweizer Armee im Rahmen der Friedensförderung. Seit 1999 stehen pro Kontingent bis zu 215 Armeeangehörige zugunsten der Kosovo Force (KFOR) im Dienst. Dabei unterstützen sie diese Mission bei ihren Aufträgen zur Sicherstellung eines sicheren und stabilen Umfelds (Safe and Secure Environment) sowie der Aufrechterhaltung der Bewegungsfreiheit für alle Menschen in Kosovo (Freedom of Movement).
EUFOR ALTHEA
In Bosnien und Herzegowina setzen sich seit 2004 bis zu 20 Schweizer Armeeangehörige in Liaison and Observation Teams (LOT) zugunsten der EUFOR-Mission ALTHEA ein. Diese Teams sind an bekannten und potentiellen Konfliktstellen stationiert und bilden ein Frühwarnsystem zugunsten der Mission. Im Austausch mit der lokalen Bevölkerung und Behörden erhalten sie Zugang zu Informationen, die der EUFOR zur Beurteilung der Sicherheitslage im ganzen Land sowie zur Erstellung des Lagebilds dienen.
NNSC
Die Neutrale Überwachungskommission für den Waffenstillstand in Korea (NNSC) stellt die älteste friedensfördernde Mission der Schweizer Armee dar. Bereits 1953 beschloss der Bundesrat, rund 150 Armeeangehörige nach Korea zu entsenden. Heute stehen fünf Schweizer Offiziere und fünf schwedische Offiziere in dieser Mission im Einsatz und sind in Panmunjom unmittelbar südlich der militärischen Demarkationslinie stationiert. Die Hauptaufgabe der NNSC stellt nach wie vor die Überwachung des Waffenstillstandsabkommens dar, welches 1953 unterzeichnet wurde. Dazu gehören unter anderem Inspektionen von Beobachtungs- und Wachposten sowie Waffenstellungen oder das Beobachten von Militärübungen im Süden sowie Sonderuntersuchungen bei vermuteten Waffenstillstandsverletzungen.
UNO
Zugunsten der UNO stehen seit 1990 Schweizer Militärbeobachter in verschiedenen Gebieten im Einsatz. In internationalen Teams beobachten und rapportieren sie beispielsweise bei Ereignissen die gegen das Mandat der Mission verstossen. Ebenfalls patrouillieren sie im Einsatzgebiet, um sensitive Regionen zu überwachen und in Begegnungen mit einheimischen Personen relevante Informationen für die Beurteilung der Sicherheitslage zu erhalten. Um sich ein umfassendes Bild über die Situation vor Ort bilden zu können, führen sie zudem Gespräche mit Behörden und lokalen Streitkräften oder kontrollieren mit ihrem Team deren Truppen, Waffen und Munition auf Grundlage des Mandates.
Kapazitätsaufbau
Im Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Ghana und am International Peace Support Training Centre (IPSTC) in Kenia stehen Schweizer Offiziere im Einsatz. In diesen internationalen Ausbildungszentren sind sie in verschiedenen Funktionen tätig und tragen zur zielgerichteten Ausbildung von Angehörigen internationaler Streitkräfte, Polizisten und Zivilisten im Bereich der Friedensförderung bei. Die Themenbereiche umfassen dabei beispielsweise Mediation, Sicherheitssektor-Reform, Konfliktanalyse, zivil-militärische Kooperation, Gender Equality, Schutz der Zivilbevölkerung, Kriegsvölkerrecht oder Planung und Logistik. Hierbei übernehmen die Schweizer Offiziere zum Beispiel planerische, organisatorische oder koordinative Aufgaben, leiten Kurse, evaluieren und analysieren Kursinhalte.
Humanitäre Minenräumung
Schweizer Armeeangehörige beteiligen sich in diversen UNO-Missionen unter anderem in den Bereichen Logistik sowie dem Management von Informationsdatenbanken. In diesen Funktionen ist das im Einsatz stehende Personal beispielsweise für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Ausrüstung der internationalen Minenräumungsteams zuständig oder beschäftigt sich mit der Auswertung von Daten und der Analyse von geräumten Gebieten sowie der Erstellung von Minenkarten.